Januar-Blues und Pixelzählen
Fotografie lebt von Licht, Kontrast, Motiven… . Gerade mit der sehr niedrig stehenden Sonne – so sie sich überhaupt blicken lässt – ist das im Januar so eine Sache. Irgenwie trostlos – zumindest für mich. Vielleicht ein guter Augenblick, sich mit der Auflösung des X-T2-Sensors ein wenig zu beschäftigen
Detailausschnitte aus 24kommadrei
Von der X-E2 zur X-T2 verdichtete Fuji die Pixel auf dem Sensor von 16 Millionen auf 24,3 Millionen, ohne die Fläche zu vergrößern. Einer meiner großen Fragen war, ob die Linsen es schaffen, den Sensor mit einwandfreiem und detailreichem Material zu versorgen. Denn was hilft es, wenn mehr auf dem Papier angegeben wird, dieses aber kaum erreicht wird.
Zwei Ausschnitte aus dem Bild oben zeigen erstaunlich akurate 1-2 Pixel-breite Detailstrukturen. Ein Blick auf die Fenstersprossen:
Ein anderer Auschnitt aus dem linken Teil:
Zurück zum Januar-Blues
…denn ehrlich gesagt: Ich sehe derzeit keinen realen Nutzen durch die Pixelvermehrung. Entweder das Bild ist gut oder nicht – und das hängt von vielen Faktoren ab. Am wenigsten von der Detailauflösung. Die Fotos auf diesem Blog sind mit max. 2000px-Kantenlänge exportiert. Da dürfte man rein rechnerisch keinen Unterschied zu den vorhergegangenen Bildern sehen.
Vielleicht ist es sogar ein Indiz für ein schlechtes Bild, wenn man anfängt über die Auflösung des Sensors zu sprechen. Weil man höflich ist…
Eine andere Methode der Januar-Blues-Pflege kann es sein, aktuelle Bilder mit ACROS zu exportieren:
Schöner wäre ACROS noch, wenn es besseres Licht mit größeren Kontrasten gäbe. Doch es ist Janunar!
Lichtstärke
Und hier kommen wir zu den wirklich tollen Seiten des neuen Sensors: seine Lichtstärke. Anfang Januar wurden zugunsten der Vlothoer Tafel gespendete Gewinne verlost. Ich vergass, einen Blitz einzustecken und der Veranstalter gleichzeitig jegliche Form von Licht zur Ausleuchtung der Veranstaltung. Keine Voraussetzung für ein perfektes Foto. Trotz 1/60 Sekunde bei Blende 1,4 blieb nur genügend Licht für ISO 10000. Aber o.k…
3 Gedanken zu “24kommadrei”
Aus meiner Sicht bringen packen die Fujinons die Auflösung gut, auch bei offener Blende. Allerdings verzeiht die hohe Auflösung keine handwerklichen Fehler und da ich nicht immer die Gelegenheit habe, die Kamera 100%ig ruhig zu halten, verkürze ich häufig die Belichtungszeit stärker als die altbekannte Kehrwertregel. Beim 90’er z.B. belichte ich aus der Hand ungern länger als 1/200s.
Gegen den Januar-Blus empfehle ich Velvia mit Farbe und plus 2. Das macht selbst den grausten Tag bunt. 🙂
Ja, die Krux mit Sensorauflösung contra Belichtungszeit. Wahrscheinlich ist die Faustregel, dass bei 24 MPixel die Höchstbelichtungszeit nur halb so lang sein darf wie bei 16MPixel, um ein Verwackeln zu vermeiden. Das kann man unter lowlight-Bedingungen als klaren Nachteil verbuchen. Da muss ich die Grenzen der einzelnen Linsen noch suchen. So wie das beim Scharfstellen oder der besten Blende auch etwas enger wird, das Optimum rauszuholen.
Ich gehe gern in Fotoausstellungen. Gibt es da vielleicht inzwischen zwei ganz unterschiedliche Genre? Mir kommt gerade der Gedanke: Der eine Ausstellungstyp wird von Canon, Nikon etc. gesponsert: Alles optimal, ultrascharf… gear-addicted.
Und der andere ist der Kunst und dem Motiv gewidmet. Manchmal incl. handwerklicher Fehler – aber auch einzigartig und klasse!
Colour your life – Velvia!
Je größer das Aufnahmeformat ausfällt, um so ruhiger muss die Kamera gehalten werden. Und gegen Bewegungsunschärfen kann die Wahl der Perspektive in Verbindung mit der Verschlusszeit entscheidend sein. Auch das Objektiv sollte scharf auf das Sujet eingestellt sein. Wer das alles beachtet, kann mit jeder handelsüblichen Ausrüstung knackscharfe Fotos knipsen …