…wie soll man dann bloß eine homogene Bildstrecke hinbekommen?
Eine tolle Ausgangssituation
Der letzte laue Sommerabend im August. Eine tolle Band in der Stadt und windstilles T-Shirt-Wetter bis spät in die Nacht. Ein Zusammensein mit Freunden, ein Treffen von guten Bekannten. Klasse! Und natürlich eine Kamera und zwei oder drei Optiken dabei. Einfach mal zwischendurch ein wenig rumlaufen und seine Erlebnisse zu Bildern werden lassen.
Normalerweise könnte ich Euch jetzt von der Musik der Dizzy Dudes vorschwärmen. Professionell im Umgang mit ihren Instrumenten, souverän im Zusammenspiel und dazu noch eine prima Stimmung innerhalb der Band. Das geht sofort auf die Zuhörer über. Hier möchte ich mich aber einfach mal auf ein paar Bilder vom Event konzentrieren.
Wenn die Lichtfarbe ständig wechselt
Wie bekommt man aber danach ein paar Bilder zusammen, die auch wirklich zusammen passen, eine Einheit bilden. Bei der Nachbearbeitung fiel mir die ständig neue Lichtsituation sofort ins Auge. Das ist ja inzwischen oft so. Einige kräftige LED-Strahler werden gekoppelt und geben stimmungsvoll und meist selbstständig wechselnd einen Farb-Look. Möchte man dann anschliessend eine in sich stimmig wirkende Bildersequenz erzielen, ist das nicht mehr so einfach.
Um das in seinen Auswirkungen zu zeigen, habe ich mal die Bilder in den unterschiedlichen Farben genauso bunt zusammengewürfelt, wie sie herauskamen. Am besten klickt ihr mal auf ein Bild – dann könnt ihr die bunte Mischung in direkter Abfolge (ohne Text) betrachten. Zu vielseitig bunt, oder?
Eine der möglichen einfachen Verfahren zur Anpassung wäre es, alles auf b&w zu konvertieren und so ein einheitliches Bild zu erzeugen. Auf der einen Seite fehlt mir dann aber doch die Farbe, die ja auch ein wesentlicher Teil des (optischen) Eindrucks darstellte.
Und auf der anderen Seite… Nicht bei jeder monochromen Beleuchtung war der Sensor der Kamera zufrieden. Manche Bilder wirken dann schnell ausgefressen und geben gerade in b&w zu wenig wieder.
So eine Idee für das nächste Mal
Mein (vorläufiges) Fazit: Am Anfang eines Konzertes erst einmal nur bewusst zuschauen. Eigentlich nichts neues, aber zusätzlich die Lichtanlage analysieren. Und vielleicht zwei Lichtvarianten ausfindig machen, die sowohl zu der Aktion auf der Bühne passen als auch dem Sensor der Kamera gefallen. An diesem Abend mit den Dizzy Dudes wären die rötlich/weisse Kombi und die Blaufärbung im Übergang zum Weiss mein Favorit gewesen.
Notfalls mit ein paar Testbildern schauen, wann die Bildinformation und der Look am besten wirken. Und dann verstärkt in dem Zeitrahmen Fotos machen, wenn das ausgewählte Licht auf der Bühne erscheint.
Aber…. falls dann mal eine kurze, besondere Einlage es erfordert, dann „sch… aufs Licht“ und einfach die Situation einfangen. Dann ist es halt so.
Glaswahl: 2 x f1.4 und 1x f1.2
Eines war von vornherein klar: es wird richtig dunkel. Da ist eine beleuchtete Bühne schon das kleinere Übel. Rundherum – bei den Foodtrucks und bei den Besuchern ist schon viel früher „Zappenduster“. Deshalb mussten in der Basisbrennweite auf jeden Fall die lichtstärksten Objektive mit: das Fujinon XF16mm F1.4 R WR und das gute alte XF35mmF1.4 R. Fehlte nur noch ein Tele für die Bühne. Da man sehr nah herangehen konnte, sogar seitlich auf Bühnenhöhe fotografieren konnte, reichte das XF56mmF1.2R – also auf KB umgerechnet 84mm Brennweite. Das war es dann auch schon.
Und da war es schon wieder: das (Nicht-)Licht
Das könnt ihr ja bei mir häufig lesen – es gibt wieder die Situationen OHNE ausreichendes Licht. Eine ausgelassene Stimmung, die Band kam zum Schluss von der Bühne herunter und spielte in der Menge. Bekannte Stücke mit gemeinsamen Refrain-Singen der Zuhörer. Eine der besten und ganz besonders wertvollen Erinnerungen an diesen Sommerabend.
Was soll man machen! XF16 mit Offenblende 1.4 drauf, Minimalverschlusszeit wählen und die ISO gnadenlos hochjagen. ISO 10.000? Ist doch EGAL!
Vielen Dank an die Dizzy Dudes für ihr tolles Konzert!