Über ein Jahr mit dem Foto- und Dokumentenscanner
Ich hatte gesehen, dass die alten stylogram-Beiträge zu dem Gerät oft besucht werden. Damals hatte ich aber noch richtig Probleme mit der alten Software und Firmware. Das Problem bei Epson ist inzwischen behoben und ich möchte dazu nur ein paar ergänzende Worte schreiben.
Die Originalsoftware funktioniert seit einiger Zeit einwandfrei
Das ist aus meiner Sicht die wichtigste Nachricht! Es werden ja zwei Software-Produkte mitgeliefert: ScanSmart für Dokumente und FastFoto zum schnellen Scannen und Archivieren von Papierbildern.
In ersten Beiträgen vom Januar letzten Jahres (hier und hier) funktionierten diese auf meinem Win10-Rechner allerdings noch nicht einwandfrei und die Scanqualität wirkte richtig frustrierend. Der Preis des Scanners ist ja auch alles andere als ein Schnäppchen.
Nun – zirka 20.000 Bilder und ein paar Software-Updates später – zeigt sich, dass sich für mich diese Anschaffung gelohnt hat. Der Scanner steht direkt neben einem PC und ist auf Knopfdruck sofort bereit.
Beispielscans aus Nova Friburgo
Ich habe einfach mal ein paar 100 Jahre alte Papierbilder für diesen Beitrag ausgewählt und gescannt. Die Originale sind ungefähr 10×15 cm groß und es fand keine Nachbearbeitung statt.
Die Software kann die Bilder automatisch geraderücken und die Ränder beschneiden. Das klappt recht zuverlässig. Ist die Mütze des Reiters allerdings auf dem Original nicht drauf, fehlt sie auch auf dem Scan.
Zu den Details
Eine automatische Kratzererkennung und -reparatur finde ich nicht sinnvoll. Schließlich will man das Originalbild möglichst „echt“ in die digitale Welt bringen. Aber auch wenn sie lästig sind, sieht man im Detail schnell, dass sie oft viel kleiner und detaillierter sind als das Filmkorn des Bildes. Daran lässt sich schnell ermessen, wie fein der Scan funktioniert. Wen genaueres interessiert, kann ja mal in den Leistungsdaten bei Epson nachschauen.
Rückseite automatisch dabei
Seit die Epson FastFoto-Software richtig funktioniert, kommt ein weiteres Plus ins Spiel: Der Scanner erfasst gleichzeitig Vorder- und Rückseite. So lassen sich Anmerkungen und Quellen in einem einzigen Arbeitsgang mit festhalten.
Mein Fazit
Einmal eingerichtet lassen sich innerhalb kürzester Zeit wertvolle Erinnerungen festhalten und mit anderen teilen. Im Regelfall benenne ich einen Ordner mit der Quelle und Inhalten des Fotostapels und lasse sie als Stapel automatisch einziehen. Es überrascht mich oft, wie auch Bilder, die nur wenig größer als eine Briefmarke sind, fehlerfrei verarbeitet werden.
Besteht eine Sammlung auch aus Dokumenten, dann kann man neben Epson FastFoto auch Epson ScanSmart nutzen und in den selben Ordner einfach (beidseitig!) gescannte Schriftstücke unterbringen.
Großer Haken an der Geschichte: die Fotos dürfen nicht fest auf irgendwelchen Fotoalben-Seiten kleben oder aus dem dicksten Karton bestehen. Da muss dann doch der gute, alte Flachbettscanner ran – auch wenn das im Vergleich zum Epson FF-680W unvorstellbar langsam ist.
Und zuletzt entscheidet bei jedem Gerät auch der Preis, ob sich die Anschaffung lohnt. Selbst bei meiner extremen Scanleidenschaft sind es immer noch über 2ct pro Bild. Und der Epson kann „nur“ lose Blätter oder Fotos scannen. Aber das kann er gut, richtig gut und super schnell!
6 Gedanken zu “Epson FF-680W – ein Update”
Hallo Herr Finkhäuser, hallo Jürgen!
Danke für diesen ausführlichen Test-Bericht bzw. das Update. D.h. Sie können den Epson FF-680W nun – selbst mit der Standard-SW – empfehlen?
Wieviele Bilder haben Sie nun insgesamt ca. gescannt? Gibt es irgendwelche Abnutzungserscheinungen?
Danke, lG aus Wien,
Joachim
Hallo Joachim,
also… ich habe ca. 15000 Bilder damit gescannt. Abnutzung habe ich nicht feststellen können. Bin damit zufrieden. Aber… ich benutze es immer noch und oft auch mal ein etwas dickerer Stapel, doch hat es eben jetzt auch größere Unbenutzt-Zeiten. Das ist wie bei den Dias. Hat man sich mal einen Top-Diascanner geliehen, sind alle digitalisiert, dann kommt da nicht mehr viel neues hinterher.
Vielleicht könnte man – je nach persönlicher Nutzung – auch über Anmietung (99.-Woche habe ich eben im Netz gesehen) nachdenken. Oder kaufen, vorsichtig auspacken, nutzen und gebraucht weiterverkaufen. Das ist aus meiner Sicht eine sehr schwere Entscheidung. Denn wenn man nur wenige Bilder einscannen will, sind Flachbettscanner oder normale Multifunktionsgeräte möglicherweise auch eine Alternative. Im Office-Bereich nutze ich zum Beispiel derzeit einen Brother MFC-J6945DW. Scannen (mit Einzelblatteinzug), Drucken.. und das alles in DIN-A3! Und der ist mit allen Funktionen billiger als der Epson-bin-ein-reiner-Scanner-für-Bilder. Das reine Bilderscannen kann er allerdings auch besser.
Grundsätzlich kann ich den Epson empfehlen. Schade, dass der in der Zwischenheit noch nicht wesentlich billiger geworden ist.
Grüße
Jürgen
Hallo Herr Finkhäuser,
ich wollte mir (da mein ScanSnap ix500 für Fotos nicht geeignet ist) auch den FastFoto FF-680W für meine alten Bilder kaufen.
Aktuell gibt es ihn allerdings nirgendwo zu kaufen.
Das die ScanSmart Software auch bei den Business Geräten wie z.B. WorkForce DS Scanner dabei ist…
überlege ich nun einen von denen zu kaufen.
Wissen Sie ob der FastFoto spezielle Funktionen hat? außer der schlechteren Software
Hallo Herr Schröder,
mein Infostand bezüglich Foto-Scannern ist leider nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Bin in der Fotografie gerade mit anderen Themen beschäftigt. Deshalb kann ich da nichts qualifiziertes und tragfähiges mehr zu urteilen. Sorry!
Aber eines steht fest: Fotos, die man (dann) bereits digitalisiert und vielleicht katalogisiert hat, sind schnell zugriffsfähig. Vergangenheit wird so viel lebendiger und greifbarer.
Viel Erfolg
Jürgen Finkhäuser