…und Dennis hiess bei uns Victoria…
Ein stürmischer Weg
Wie viele Vornamen müssen wir uns in diesem Frühjahr noch merken, wenn es nur um eines geht: Sturm! Erst „Ciara“, den wir bei uns „Sabine“ genannt haben. Und schon ein Wochenende später „Dennis“. Sorry, in Deutschland ist das ja die „Victoria“.
Aber egal, welcher Vorname und ob der nun weiblich oder männlich ist. Man muss hohe Windgeschwindigkeiten mit Respekt begegnen. Also nicht in den Wald, sondern raus auf eine (fast) freie Fläche. Alles andere wäre zu gefährlich. Wir sind ja auch nicht die Typen, die ins Spielcasino stürmen und zwischen den Feldern rot und schwarz wählen. Ist mit dem Spielcasino wie mit Stürmen im Wald: wir gehen erst gar nicht rein!
Porta Westfalicas Hundestrand
Auf Landkarten kann man diese Gegend schnell erkennen. Die Weser windet sich ganz auffällig, bevor ihr Wasser durch die Porta Westfalica fliesst. Sie macht einen großen Bogen um diese Gegend.
Warum wir um dieses Gebiet genauso meiden, hat jedoch einen anderen Grund. Wie soll ich das erklären? Vielleicht mit folgender zur 5. Jahreszeit passenden Frage: Wie würde man dort am meisten auffallen? Wenn wir uns einen knallroten Plastikball wie ein Clown mit einem Hutgummi vor die Nase spannen? Nein, sondern allein dadurch, dass wir zu den wenigen gehören, die dort nicht mit Hund unterwegs sind.
Sonntag frühmorgens, mit Sturmtief Victoria und ein paar Regenschauern im Gepäck lassen sich aber nur ein gutes Dutzend Hunde mit ihren Frauchen oder Herrchen blicken. Also alles perfekt für einen angenehmen Rundweg.
Amandas Winterpause
Wer ist Amanda? Brücken über die Weser gibt es einige. Doch ausgerechnet zwischen dem Naherholungsgebiet „Großer Weserbogen“ und Bad Oeynhausen ist in Sachen Übergang „Ebbe“. Im Sommer verkehrt deshalb als Ausflugsattraktion die kleine Personenfähre Amanda über die Weser.
Im Winter wird diese Fähre eingemottet. Sie verschwindet in einer Halle. Nur der Anleger und Fährhäuschen bleiben als Erinnerung stehen.
Ein kleiner Tipp für den Fall, dass Ihr dort am Ufer steht und keine Fähre fährt oder die Schlange zu lang ist: nur zwei Kilometer stromaufwärts kann man über einen Rad-/Fußweg entlang der A2 trocken auf die andere Seite kommen.
Nicht mit einem Foto bedacht – aber trotzdem erwähnenswert: Innerhalb der Weserschlaufe kann man auch auf einem Campingplatz übernachten oder im Sommer im Baggersee baden. Wer möchte, kann hier auch mit seinem Segelflugzeug oder kleinem Flugzeug starten und landen.
Viel Natur
Der „große Weserbogen“ liegt sehr verkehrsgünstig – vielleicht auch ZU verkehrsgünstig. In wenigen Kilometer Entfernung verlaufen die Autobahnen A2 und A30. Und auch der Zugverkehr zwischen Ruhrgebiet und Hannover nutzt die Porta Westfalica. Für einen Rundweg in der Natur eignet sich diese Gegend aber trotzdem das ganze Jahr.
Zu den Fotos
Aufgenommen wurden alle Fotos mit dem XF16mm-Objektiv von Fuji (entspricht 24mm auf Kleinbildformat). Das ist wassergeschützt und damit prädestiniert für markantes Wetter. Die Raws wurden dann entwickelt in Capture One. Als Emulation und Grundlage für den Look diente die Classic Chrome-Variante von Fuji.
Ach ja. Ich finde, dass es um den „Classic Chrome“ von Fuji ziemlich ruhig geworden ist. Es werde immer wieder mal neue Emulationen in den Kameras angeboten. Da gibt es im Menü auf dem Body wie auch später bei der Raw-Bearbeitung immer größere Konkurrenz.
Und wie läuft es mit Capture One? Zwischenstandsbericht…
Fühle mich nach 2-3 Monaten nun vertrauter als in der alten Lightroom-Software. Das ist schon komisch, wenn die Affinität von Lightroom zu C1 „kippt“. Bin ich mal wieder im alten Lightroom, sinkt meine Zufriedenheit mit dem Ergebnis. Auch die Regler und ihr Impact erscheinen mir viel zu plump. Während bei C1 die hinterlegten Algorithmen beim Verschieben lange Zeit versucht, das Ergebnis einigermaßen natürlich wirken zu lassen, reagiert LR aus meiner Sicht nur „technisch korrekt“ und verunstaltet das Bild sehr schnell. Aber ist nur so ein subjektiver Eindruck. C1 verwöhnt da meines Erachtens schon sehr. Ausser bei der Bibliothek… . Da ist noch Luft nach oben.
Auf die neue Saison
Schon bald ist es wieder so weit: Frühlingsstart und Leinen los für die „Amanda“. Bis dahin…
3 Gedanken zu “Classic chrome im großen Weserbogen”
Hi Jürgen,
ein paar echt stimmungsgeladene Fotos sind dir gelungen, und so herrlich sensationslos. Tja, Classic Chrome zu favorisieren, ist eben was für Leute, die wachen Sinnes unterwegs sind. Der Look unterstreicht das Gesehene. So soll es sein. Und das XF 16mm ist einfach spitze, ich mag´s auch sehr.
Herzlich, Dirk
Hallo Dirk,
bei dir und deinen Hobbys ist „Classic Chrome“ ja schon fast etwas doppeldeutiges! Chrome war ja bei klassischen Fahrzeugen auch immer ein beliebter in Szene gesetzter Werkstoff…
Jürgen
Ja, das stimmt, wobei ich bzgl. klassischer Fahrzeuge eher in den 80er Jahren angesiedelt bin. Da war die oppulente Chrom-Ära eigentlich schon durch.
Für die Art deiner Motive, wie auch bei so diffuser Lichtverhältnisse, finde ich den Classic Chrome einfach nur super! Meinem Geschmack nach die einzige Alternative zu schwarz/weiß in dem Fall.