…heute ist Gegenteil-Tag…
Ich weiss nicht, wie es Euch gerade geht. Für mich fühlen sich die letzten Monate rein farblich wie dauerhafter November an – so ohne Schnee. Diese glänzende weisse Fläche vermisse ich. Für die jüngeren unter uns: das ist diese pulverförmig kristalline Form von Wasser.
Da hilft es auch nicht, dass der Wetterbericht eines der wärmsten Februar-Wochenenden ankündigt. Draussen insgesamt alles eher in grau und der Waldboden in so ein unbeschreibbares verrottend-beige-braun getunkt.
Unter den Bildern des letzten Jahres tauchten jetzt wieder ein paar von einem Mountainbike-Tripp durch den Teutoburger Wald bei Hilter auf. Lichtes, sattes grün von den Baumkronen bis zum Boden. Soweit das Auge reicht.
Im letzten Juli fand ich die Bildausbeute nicht gut genug und hatte sie aussortiert. Konnte das „Besondere“ einfach nicht finden. So viel zu sehen und doch unfähig, das ganze in ein Foto umzusetzen. Jetzt – mitten in dieser Outdoor-Tristesse – sehe ich die gleichen Aufnahmen aber mit ganz anderen Augen. Da ist der Bildausschnitt nicht so wichtig. Ich denke stattdessen an den sommerlichen Duft des Waldes und an zwitschernde Vögel.
Bilder dieser Art machen Lust auf Frühling – und es ist bald schon so weit! Ihr habt bestimmt ähnliche – und wahrscheinlich auch bessere – Fotos vom letzten Frühjahr und Sommer. Schaut sie Euch jetzt im Februar einfach noch einmal an und freut Euch drüber. Es lohnt sich – gerade in stürmischen Zeiten!
3 Gedanken zu “Andere Zeiten – es war mal ein Sommer”
Das letzte Bild hat ein tolles Licht.
Ja, Du nennst das „verrottend-beige-braun“, ich sage immer Violettbraun dazu und. Das ist dann selbst im Farbenkreis einfach das exakte Gegenteil eines frühsommerliche leuchtenden Gelbgrüns. Ich weiß, was Du meinst. Aber es dauert noch bis April, Mai. Hoffentlich. Dann so wäre es richtig.
Viele Grüße aus dem Südwesten. Stefan
Moin Jürgen aus den Nasswinter 2020!
Ich mag den Februar und diese Stimmung mochte ich schon als Kind. Gut, in meiner Kinderzeit gab es dort, wo ich groß geworden bin, durchaus reichlich Schnee. Einen Skihang mit Lift hatten wir nur 100 Meter von unserem Haus entfernt. Im Februar zog sich der Schnee dann zurück. Dann kamen diese braun matschigen Flecken hervor und das fast farblose Gras… Ich mochte diese Farben und ja, ich mag sie noch immer. Im letzten Mai sind mir diese Farben in den norwegischen Gebirgen begegnet. Alles ist sumpfig, die Schneereste schwer und nass. Und da kommt diese entsättigte Farbe zum Vorschein und hüllt die Landschaft in eine ganz besondere Stille und Melancholie. z.B. https://mare.photo/kvaenangsfjellet/ Nein, ich warte nicht auf den Frühling, ich mag das Hier und Jetzt. Und wen der Frühling dann da ist, dann liebe ich ihn auch. Aber jetzt schon darauf hoffen, einfach älter zu sein, ohne diese Zeit erlebt zu haben, wäre doch schade:-)
Lieber Gruß
Kai
Hallo Kai,
waren heute mal wieder draussen. Richtig nass – auch die Kamera. Wie hiess das Sturmtief dieses Mal? http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Prognose_20200223.gif So richtig Trost spenden mir deine Worte leider nicht. Hätte doch gern mal einen sonnigen Sonntag. Aber deine Einstellung dazu finde ich beneidenswert!
Jürgen