„Jedes Foto wurde bereits gemacht – nur noch nicht von jedem!“
Claus traf mit dem oben erwähnten modifizierten Karl-Valentin-Spruch ins Schwarze. Da standen wir nun morgens auf dem Carlton Hill über dem Häusermeer von Edinburgh mit vielen bekannten Sehenswürdigkeiten zu unseren Füßen. Die Kameras in der Hand – und wir waren natürlich nicht die einzigen.
Für uns beide war Schottland bislang ein weisser Fleck auf der Landkarte. Wir brachen neugierig mit einem Flugticket in der Tasche auf, dieses gemeinsam zu ändern. So starteten wir unseren Edinburgh Besuch gleich nach der Landung mit dem ersten Aussichtspunkt und liessen das Panorama auf uns wirken. Der persönliche Blick über das Häusermeer ist diesen kleinen Aufstieg wert. Die Mischung aus lokalem Sandstein und einem Baustil vergangener Epochen machen diesen Ausblick zu etwas besonderem.
Uns war schon vorher klar, dass wir uns nicht auf Augenhöhe mit Forschern wie Alexander von Humbold bewegten. Edinburgh besitzt neben einem leistungsfähigem Flughafen auch über einen Meerzugang für große Kreuzfahrtschiffe. Die Ryanairs und Aidas sorgen daher für einen ungebremsten Zufluss an Kurzurlaubern – so wie wir.
In der City
Wir liessen uns durch die Stadt treiben. Die verschiedenen Quartiere sind bestens miteinander verbunden. Eine Auswahl verschiedenster Impressionen:
O.K. . das folgende und letzte Bild über Bewohner der Stadt passt nicht in die Sammlung. War aber in den Princes Street Gardens. Wird seine/ihre Wohnung sicher in Edinburgh haben.
Joanne K. Rowling und Harry Potter
Edinburgh ist eine Pilgerstadt für Potter-Fans. Man trifft sich vor oder im „elephant house“. Hier soll Joanne K. Rowling viele Stunden verbracht haben und wesentliche Teile der sensationell erfolgreichen Harry Potter- Buchreihe geschrieben haben. Ich kann nur empfehlen, mal für eine Tasse Kaffee und Kuchen hinein zu gehen und ein wenig von der Aura zu spüren.
Wir freuten uns, an unserem letzten Vormittag vor dem Abflug hier noch einzukehren und waren überrascht, keine Warteschlange am Eingang vorzufinden. Vielleicht sind viele Touristen auch in so großen Gruppen oder mit Führungen unterwegs, dass sie hier nicht gemeinsam hinein kommen.
Und kein Weg geht an dem Greyfriars Kirkyard vorbei – ein alter Friedhof mitten in der Stadt in der Nähe des Cafés. Hier findet man Namen von Verstorbenen, die posthum und ohne eigenes Verschulden zu Berühmtheiten wurden. Rowling ging hier Spazieren und verarbeitete sie einfach in ihren Büchern. Doch Vorsicht! Es kann lange brauchen, bis man die passenden Grabplatten gefunden hat. Am besten, man informiert sich vorher, fragt andere Passanten …oder geht dorthin, wo die Wege durch die zahllosen Besucher besonders ausgetreten und matschig sind.
Edinburgh Castle
An diesem historischen Bauwerk kann man nicht einfach vorbei gehen. Für Geschichtsinteressierte ein Muss und dank seiner exponierte Lage auch ein guter Aussichtspunkt über der Stadt. Ein paar Fotos zum Appetit holen. Wer genaueres darüber wissen möchte kann ja mal bei der offiziellen Seite des Edinburgh-Castle vorbeischauen.
Und wenn es Nacht wird…
…lohnt sich schon wieder ein Weg hoch zum Carlton Hill. Sieht wieder ganz anders aus. Claus und ich mussten hier oben etwas gegen die starken Windböen ankämpfen. Da merkt man, dass Reisestative auch ihre Grenzen haben.
Edinburgh verbinden aktuell drei Brücken mit dem Norden Schottlands. Die östliche, am 4. September 2017 von der Queen eingeweihte Schrägseilbrücke, war leider noch nicht beleuchtet und versank in der Dunkelheit. Bin sicher, dass das noch nachgerüstet wird. Die westliche Brücke, eine farbige Stahlkonstruktion für die Eisenbahn ist aber immer noch sehr markant.
Claus und ich waren sich einig: Edinburgh ist eine Reise wert! Und wenn man schon mal da ist, sollte man auch noch weiter durch das schöne Schottland reisen. Haben wir auch getan, ein Auto gemietet und durch die Highlands gefahren. Die Fotos davon muss ich noch durchschauen. Also etwas für einen nächsten Beitrag….
4 Gedanken zu “Edinburgh”
Hallo, sehr schöne Bilder. Da ich die LeicA Q verwende, bin ich über die Homepage von Claus auf deine Web-Seite gekommen. Seit 1 Monat hab ich eine xt2, bin zufrieden, hab aber Probleme mit den Film Simulationen. Diese sind nicht so mein Geschmack. So wollt ich fragen, sind deine Bilder jpg oder raf files, die du dann noch bearbeitet hast? Wenn jpg, hast du eventuell Empfehlungen zu den Einstellungen?
Vielen Dank im Voraus für de8ne konstruktive Antwort.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang
Hallo Wolfgang,
vor ein paar Wochen (als für mich die Welt aus ein paar guten Kameraherstellern und und dem allmächtigen Adobe bestand) hätte ich Dir so einfach geantwortet: Ich mache regulär nur Raws und entwickle sie in Lightroom. Wichtig dabei: unten rechts bei Kamerakalibirierung unbedingt den doofen „Adobe Standard“ durch eine der Fuji-Simulation nach gusto ersetzen – dann ist das Meiste schon vollbracht. Autokorrektur. Dann nachjustieren. Und wenn man an den gewohnten Leica-Look näher ran will, Kontrastschieber etwas nach minus und Klarheitsschieber ins plus.
Zwei Ereignisse haben mir inzwischen etwas die Augen geöffnet: 1. die tolle Objektiv-Reihe von Krolop&Gerst (Youtube). Mal endlich kommt ein kompetenter Sachverständiger zu Wort! Klasse! Ein Raw ist nicht die Abspeicherung von wirklichen Rohdaten, sondern schon ein komplexes Produkt. Auch ein Leica-Chip muss ganz schön rauchen, bevor die raw- oder dng-Datei geschrieben wird. Und wer eine Leica mit alten (Weitwinkel-) Wechselobjektiven verwendet, der kann nur staunen, wieviel Arbeit in der Kamera bereits vor dem Abspeichern passiert. Meines Erachtens produziert jeder Kamerahersteller, ob Canon, Nikon, Leica oder Fuji einen eigenen „Firmen-„Look. Auch die Leica Q exportiert nur den Leica-Look! Und der ist gut und gefällt vielen.
Und 2. das Thema Lightroom: Ich dachte früher, dass die Algorithmen hinter den Adobe-Reglern allgemein anerkannten Gesetzmäßigkeiten folgen. Ist aber irgendwie nicht so. Jede Software zum Konvertieren und Bearbeiten von Raws hat da andere Ideen. Der Markt ist viel bunter als gedacht. Im Moment schaue ich mir On1 Raw an und frage mich, wie steinzeitlich in manchen Dingen Adobe ist. Und in anderen halt auch wieder nicht…
Das Ganze ist keine einfache und befriedigende Antwort für Dich. Aber vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.
Grüße
Jürgen
Für mich liegt der Vorteil von Rohdaten versus JPEG darin, dass später mittels des Raw-File-Converters (vom Kamerahersteller) die Belichtung etwas nachjustiert sowie die Farbtemperatur frei ausgewählt werden kann. Meine so voreingestellten RAWs konvertiere ich einfach zur Weiterverarbeitung in 16 Bit TIFFs, wobei ich immer den Picture Style Neutral anklicke, den Kontrast auf Minimum setze und die Scharfzeichung komplett ausschalte. Die 16 Bit TIFFs bereite ich anschließend am Rechner für den Druck auf Fotopapier als 8 Bit TIFF und zur Präsentation am LED Display als JPEG mit einer (komplexen) Bildbearbeitungssoftware auf. Diese Software bietet aber auch einige (automatisierte) Schablonen an, für Anwender, die es eilig haben oder einfache Lösungen favorisieren …
Hallo Jürgen,
vielen Dank für die umfassende Antwort. Ja es stimmt, ich mag den Leica-Look! Krolop&Gerst war ein toller Hinweis und die Videos sind fachlich sehr kompetent aufbereitet. Hab mir das Thema Histogramm gegeben und werde es jetzt etwas anders einsetzten.
Das jeder Hersteller seinen Look produziert ist schon in Ordnung. Vielleicht war der Sprung von Leica Cleanness zu Fuji Simulationen anfänglich etwas zu groß für mich. Ich verfolge das Ziel so wenig wie möglich in Nachbearbeitung Zeit zu investieren, da ich einfach wenig Zeit habe und es mitunter Wochen dauert, bis ich berufsbedingt wieder nach Hause komme. Daher sollte das Bild „out of the box“ zumindest ansehnlich sein und gefallen.
Nochmals herzlichen Dank und Beste Grüße
Wolfgang