Frühlingserwachen mit Macro-Blick

Im Frühling ist vieles noch so klein, unscheinbar und voller Expansionsdrang.

Start mit bewährter Kombi Fujinon XF56mmF1.2R und MCEX-11

Zusammen mit einem Teleobjektiv gibt es meist bis in den Rand hinein gute Ergebnisse. Gleichzeitig kann man recht viel Abstand halten und verdeckt die Lichtquelle (Sonne) nicht so schnell mit der Kamera. Der Bildausschnitt ist dabei allerdings auch noch recht weit.

wollen mal richtige Birkenblätter werden – Fuji XT-2 Fujinon XF56mmF1.2 R MCEX-11 1/125 sec f/11 ISO 320

Immer wieder überrascht es mich, dass so viele kleine Bewohner auf dem frischen Blatt leben. Auch wenn das manche nicht so juckt, aber als großes Bild möchte ich mir das nicht an die Wand hängen.

dicht besiedelt- Fuji XT-2 Fujinon XF56mmF1.2 R MCEX-11 1/125 sec f/11 ISO 400

Das Fujinon XF16mmF1.4 R WR mit Macroadapter MCEX-11 – eine ganz andere Nummer

durchsichtig – Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/180 sec f/16 ISO 200

Macroaufnahmen mit Weitwinkelobjektiven… da gibt es ja so seine Besonderheiten. Und mit einem 16mm (24mm auf Kleinbild umgerechnet) – das machte mich neugierig. In dieser Kombination hatte ich das noch nicht ausprobiert.

Im Ergebnis sieht man, dass das Motiv in der mittleren Zone recht scharf abgebildet wird, die farblichen Verzerrungen zum Rand hin aber schnell zunehmen. Das gibt dem Bild dann einen sehr eigenständigen Look, den ich aber nicht schlecht finde. „Freistellung“ kann hier auch ein Zauberwort sein. Wenn man bei einem 24-Megapixel-Foto rundherum zu stark verzeichnete Ränder wegschneidet, bleibt aus meiner Sicht immer noch genügend Substanz für ein tolles Bild übrig.

im Gegenlicht – Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/640 sec f/8 ISO 200

Wie sieht es mit Abstand und Beleuchtung aus? Das Motiv wird ungefähr 1 cm (in Worten: eins) vor der Frontlinse des Objektives scharf. Will das unter „Laborbedingungen“ aber zuhause noch einmal nachmessen. Mit dem XF16mm und dem Macro-Adapter gibt es also definitiv ein „Abstandsproblem“. Die Beleuchtung muss eher von entgegengesetzter Richtung kommen, um Schatten zu vermeiden. Und gleichzeitig sollte man mit seiner Frontlinse vorsichtig umgehen. Bei harten Gegenständen kann ein direkter Kontakt schnell zu Schäden führen.

Beim Foto dieser Blüte lag der Fruchtstempel auf der Frontlinse – so klein ist die Welt – Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/250 sec f/9 ISO 200
ganz klein und unscheinbar – Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/125 sec f/8 ISO 400
Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/125 sec f/9 ISO 800

So richtig kann man die Größe dieser Blüten auf den Bildern nicht einschätzen. Vielleicht hilft es etwas, wenn eine Ameise durch das Foto läuft – und das war keine große Waldameise!

Kleine Ameise auf Brennesselsproß – Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/125 sec f/10 ISO 320
ließ sich auch mit 1cm Abstand nicht beeindrucken – Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/125 sec f/11 ISO 250

Ein Blick in das Zollstocklabor

Das Fujinon XF16mm F1.4 R WR und der Macroadapter MCEX-11 (vor dem Staubentfernen 😉 )

Kaum zurück vom Experiment in der Natur messe ich ein paar wenige Parameter noch einmal nach. Zum einen will ich wissen, wie groß das Motiv maximal sein darf und wie es mit der Randschärfe aussieht. Hier die cm-Abbildung des Zollstocks bei Blende 11. Man sieht die Verzeichnung zum Rand hin.

Blende 11 und Entfernung „unendlich“ = max. 4cm Breite – oder quadratisch einen Daumennagel groß

Die zweite Frage betrifft den Abstand des Objektes von der Frontlinse. Ganz, ganz vorsichtig baue ich meinen Versuchsaufbau auf und schiebe den Zollstock ganz langsam Richtung Objektiv. Ein Zollstock mit der Metallkante (fast) direkt an der Frontlinse… gruselig.

Doch lohnt sich dieser Nervenkitzel, zumal der Zollstock wie geplant Bruchteile eines Millimeters vor der Linse zum Halt kommt. Es lassen sich zwei Dinge klar erkennen:

  • Der Punkt mit der größten Schärfe liegt zwischen „nix“ und maximal 1 cm vor der Linse
  • offenblendig gibt es kaum sinnvolle Ergebnisse, die kleinste Blende f/16 scheint das Maß der Dinge zu sein (hatte allerdings nur f/11 probiert)
bei diesen Motiven könnte es sogar Kratzer auf der Frontlinse geben – Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/125 sec f/10 ISO 400
Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/125 sec f/1 ISO 2000

…zurück zur Natur

Fuji XT-2 Fujinon XF16mmF1.4 R WR MCEX-11 1/125 sec f/9 ISO 400

Wenn wir unterwegs sind und das XF16mm dabei ist, lohnt es sich auch in Zukunft, den Macroring mitzunehmen. Generell kleinste Blende wählen (am besten bei Sonnenschein und leichtem Gegenlicht) und aufpassen, dass die Frontlinse nichts abbekommt. So einfach ist das.

Insgesamt haben diese Makroaufnahmen uns auf unserer Wanderung eine ganz neue Sicht auf den Mikrokosmos am Wegesrand gegeben. Normalerweise schaut man ja auf den Weg vor seinen Füßen, um sicher über Wurzeln, Steine oder Löcher zu wandern. Jetzt beachten wir auch die kleinsten Pflanzen, die sich neben den Wanderschuhen befinden. Es lohnt sich.

Möchtet ihr noch mehr über Macroaufnahmen mit dem MCEX-11 wissen? Hier findet ihr noch ein paar Artikel darüber.

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3 Gedanken zu “Frühlingserwachen mit Macro-Blick”