Der Hermann leuchtet 2017 Detmold Fuji X-E2

Der Hermann leuchtet – mein erster Besuch

Was gab es zu sehen – und was habe ich für die Fotografie gelernt

Die Show

Der sonnige Tag endete mit einem fast kitschigen Abendrot – doch das war nichts im Vergleich zu den intensiven Farbkompositionen, die darauf folgten. Im Abstand von 45 Minuten schienen die Leute von LightArt alles aus ihren Lasern heraus zu holen. Im ersten Teil der Show füllten sie den Himmel mit vielfältigen Mustern. Unberechenbar kreisten die Laser durch den künstlichen Nebel:

 

Hermann macht blau – Fuji X-E2 XF23mmF1.4R – 1/60sec f/1.4 ISO2000

 

Tunnelblick – Fuji X-E2 XF23mmF1.4R – 1/60sec f/1.4 ISO 500

 

Anschliessend nutzten sie die Fläche des Denkmals selbst für eine phantasievolle Präsentation:

 

kleinkariert – Fuji X-E2 XF23mmF1.4R – 1/60sec f/1.4 ISO 5000

 

Das Fotografieren

Wie es im Titel schon steht: war mein erstes Mal! Solche Shows haben ihre lichtbedingte Sonderstellung und fordern heraus. Schön wäre es, die Show ein Mal mit diversen Testreihen abzulichten, sie zuhause zu analysieren und ein zweites Mal hinzugehen. Ich war zum Glück mit zwei guten Fotografen unterwegs, die die Lichtsituation bereits kannten. So konnte ich viele Anfängerfehler für den Laser-Hermann vermeiden. Der wichtigste Tipp: kurze Belichtungszeiten. Zahllose Besucher trugen ihre Riesenstative auf den Berg. Ich denke, dass dort mehr Stative standen als bei Manfrotto auf der Photokina. Aber wozu? Langzeitbelichtungen führen nur zu einem diffus beleuchtetem Bild ohne jegliche Laser-Akzente. So etwas eignet sich nur für Aufnahmen vom allgemeinen Ambiente. Das war auch sehr sehenswert – aber keine Show.

 

Regenbogen mal anders – Fuji X-E2 XF23mmF1.4R – 1/60sec f/1.4 ISO4000

 

Was würde ich nächstes Mal anders machen? Ich würde die Kamera auf „Serienaufnahme“ stellen und einfach bei jeder Einstellung ein Dutzend Bilder hintereinander schiessen. Lasershows sind in ihrer Abfolge nicht berechenbar. Die Wahrscheinlichkeit eines „Glückstreffers“ wächst mit der entstandenen Bilderanzahl. Und nach Sicherung der Daten: löschen, löschen, löschen.

Ausserdem hatte ich, wie ich das von Abend- oder Nachtaufnahmen gewohnt war, die Belichtung um ca. 1 Blende nach unten korrigiert. Normalerweise erhält man dadurch in der RAW-Nachbearbeitung ein ganzes Stück Reserve bei den Highlights und kann ein Ausbrennen heller Lichtquellen verhindern. Diesen Vorteil habe ich aber bei Laserlicht nicht erkennen können. Denn entweder passt die Lichtstärke des Beams oder… er ist sowieso gnadenlos überbelichtet. Da hilft auch eine Blendenstufe nicht.

 

Fazit

  • Animierte Lasershows mit kurzen Belichtungszeiten aufnehmen – zum Beispiel zwischen 1/30 und 1/125 sec.
  • Kurze Belichtungszeit verursacht evtl. hohe ISO – Kameras mit lichtstarkem Sensor und Objektiv sind einfach besser
  • wer kein Stativ besitzt, muss sich für eine Lasershow keins kaufen – und wer eines hat, sollte genau überlegen, warum er es mitnehmen möchte
  • Serienaufnahme der Animation – Shows nicht vorhersagbar und eine tolle Aufnahme statistisch von Glück bzw. Menge der gemachten Bilder abhängig
  • so viel Farbe – die Sehnsucht nach schwarz/weiss-Fotos steigt mit jeder Show

 

Think pink! – Fuji X-E2 XF56mmF1.2R – 1/125sec f/1.2 ISO 1600

 

Hier die Bilder …und noch ein paar mehr zum Anklicken in der Übersicht:

Und wer gern von den anderen Fotografen sehen möchte, mit denen ich unterwegs war: Claus hat die Fotos auf seinem Messsucher-Blog. Da wir unsere Fuji bzw. Leica bis an den Iso-Rand „gequält“ haben lohnt sich der Vergleich.

 

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