Ein paar Bilder von Wanderungen auf Gran Canaria
erlebt zwischen Ende Oktober und Anfang November
Der Rother Wanderführer „Gran Canaria“ mit seinen stolzen 72 Vorschlägen scheint der Beste für diese Region zu sein. Wir sahen mehrere Gleichgesinnte mit diesem Buch unterwegs. Wer sich also für Details zu Wanderwegen interessiert, kann darin bestimmt alles notwendige finden.
Von unseren Ausflügen möchte ich deshalb nur ein paar Bilder weiter geben. Ein bisschen die Lust aufs wandern und entdecken schüren.
Zum Montaña de Tauro (1225m)
Eine Wanderung führte uns auf einen der südlicheren Berge, von denen man Ausblicke hatte, die hier als Foto nur unvollständig darstellbar sind.
Im Gepäck hatte ich auf den Wanderungen meist die Objektive von 14mm bis 35mm dabei. Die Tele-Brennweiten (90mm war im Fluggepäck -blieb aber meist im Appartment) schienen wegen des leichten Dunstes bei Fernaufnahmen und wegen fehlendem größerem Getier/Wild nicht so wichtig. Freute mich aber an dem Macrokonverter, da ich ja keines der speziellen Macro-Objektive besitze.
Das Freistellungspotential der Prime-Linsen ist klasse und ich liebe das. Das gibt so den für mich schöneren Look, als es derzeit Smartphones erzeugen können. Leider frage ich mich manchmal, ob nicht eine etwas geschlossenere Blende besser gewesen wäre – dann wäre beim Foto oben wenigstens noch der Strauch auf der linken Seite scharf geworden.
Beim Roque Nublo
Dieses ist der beliebteste Ausflugsberg im Inland. Wer in seiner Unterkunft oder auch auf einem Kreuzfahrtschiff den Inlandsausflug ankreuzt, landet wohl fast automatisch am Roque Nublo. Historisch soll er religösen Charakter gehabt haben und angesichts der Besucherzahl dient er auch heute noch der Tourismus-Wallfahrt.
Als „normalen“ Startpunkt gibt es einen Wanderparkplatz, der aber im Laufe des Vormittags schnell an seine Kapazitätsgrenzen kommt. Wir waren sehr früh auf den Beinen und konnten die relative Leere noch geniessen. Man kann auch unterhalb des Hauptplateaus rundherum laufen, wo es dann deutlich einsamer ist.
So ein 14mm (21mm auf Vollformat umgerechnet) streckt den Vordergrund ja unheimlich. Die große freie Platte vor den Steinen war nicht klein, wirkt aber angesichts des gewählten (bzw. war-gerade-drauf) Objektivs gigantisch. Sie lässt gleichzeitig die schon anreisten Besucher im fernen Hintergrund noch unbedeutender für die Bildgestaltung werden.
Mit etwas Trittfestigkeit kann man rechts und links vom großen Monolith Höhlen erreichen. Unsere auf der linken Seite war wohl der beste Picknickplatz mit dem grandiosesten Ausblick Gran Canarias. Voraussetzung ist jedoch, dass der mindestens 50m tiefe Abgrund ein bis zwei Meter neben dem Sitzplatz den Appetit nicht beeinträchtigt.
Das große Feuer im September
Der kleine Straßenhändler ein paar Kurven vor dem Cruz de Tejeda sagte nur eines, als wir ihn auf das letzte Feuer ansprachen: 20 – 09 – 17. Das war der Stichtag für ein sehr traumatisches Erlebnis.
Am 20. September 2017 brannten 2500 ha Land innerhalb weniger Stunden ab. Waldbrände sind in der Region historisch nichts unnormales. Die heimischen Nadelbäume schützen sich durch besonders starke Rinden extra davor.
Trotzdem macht es ziemlich betroffen, die Gebiete nur wenige Wochen später zu durchlaufen. Man bekommt eine kleine Ahnung davon, mit welch großer Macht sich das Feuer hier seinen Weg gesucht hat. Hunderte von Bewohnern mussten innerhalb kürzester Zeit ihre Häuser verlassen, um den bis zu 25m hohen Flammen zu entkommen.
Am Pico de las Nieves 1949m
Der höchste Punkt Gran Canarias. Erstaunlich, wie hoch es auf so einer Insel hinauf gehen kann – dem ehemaligen Vulkan sei Dank. Dieses ist natürlich ein besonderer Anreiz für die vielen Radfahrer, die allein oder in geführten Gruppen diese Klettertour machen.
Mich interessierte besonders der Fahrradverleih. Ich stelle mir immer wieder mal vor, mit einem Verkehrsmittel (ob Bahn, Bus, Schiff oder Flugzeug) anzureisen und dann dort mit einem Leihfahrrad ein paar Tage unterwegs zu sein. Ich war erstaunt, wie hochwertig hier die geliehenen Räder waren. Erstklassig. Da wirkt es schon ziemlich unnötig, sein Fahrrad erst zu verpacken und hierhin mit zu nehmen. Wir sahen eine Firma öfter, die ich hier einfach mal für Interessierte verlinke. Habe keine eigene Erfahrung mit denen, aber wäre sicher mein Anlaufpunkt.
Vom Cruz de Tejeda um den Moriscos (1772m) herum
Noch ein paar Bilder… . Dieses Mal etwas weiter nördlich, also dort, wo etwas mehr Regen fällt. Erstaunlich, wie sehr sich die Vegetation hier von den anderen Gebieten unterscheidet.
Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, gibt es hinsichtlich der Geschichte nicht mehr allzu viel museales zu besichtigen. Mich erstaunt, dass insbesondere alte Gebäude, wie sie in der Zeit der Entdecker, Eroberer und Handelstreibenden mit Amerika sicher in Vielzahl gebaut wurden, nicht mehr zu finden sind.
Statt dessen gibt es Höhlen zu besichtigen, die als Schutz-, Religions- oder auch normaler Wohnraum genutzt wurden.
Früchte der Insel
Immer wieder kommt man auf dem Weg zu den Wanderstellen an kleinen und größeren Marktständen vorbei. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch etwas dazu schreiben.
Wer auf Gran Canaria mit dem Flugzeug landet und vor dem Aufsetzen aus dem Fenster schaut, wird die vielen tuchbespannten und zum Teil desolat wirkenden Anbauflächen sehen. Doch auch wenn sie von Aussen eher verlassen wirken, werden hier viele Früchte angebaut. Bananen, Melonen, Papayas, Mangos….. und die schmecken!
Es lohnt sich, an solchen Stellen Halt zu machen und erntefrische Früchte zu kaufen. Besonders sympathisch fanden wir die Fruteria Las Casillas südlich von Mogán an der Hauptstraße (fand leider keine Website). Hier bekamen wir traumhafte Papayas und Mangos – super lecker.
Der Vorteil eines solchen Ladens ist auch, dass man auch nach Unbekanntem fragen kann. Die sehr engagierte Verkäuferin pries eine Frucht an, die NUR in Mogán angebaut würde. Sie sei super cremig und würde total lecker schmecken.
Aussen sah es nach einer grünen Orange aus, die Substanz nach dem Schälen eher Kürbisartig und der Kern wie eine Kastanie. Der sehr trocken, pelzige Geschmack überzeugte uns dann doch nicht so sehr und wir hakten das als eine interessante Erfahrung ab.
Meeresfrüchte
Und wenn wir schon mal beim Thema „Früchte“ sind, will ich gleich mal noch Meeresfrüchte anführen. Abends am felsigen Strand krabbelten sie die Wände hoch. Unzählige scheue Krabben suchten sich ihren Platz auf den Steinen. Wir fühlten uns auf unserem Sitzplatz mit den Füßen in der Nähe des Ufers etwas wie in einem Remake des Hitchcock-Thrillers „Die Vögel“. Neuer Titel: „Die Krabben“. So ein bisschen gruselig.
Das war übrigens einer der wenigen Stellen, an denen ich gern das 90mm dabei gehabt hätte – lag aber im Appartment. Die Krabben sind äußerst schreckhaft und lassen sich bei Gefahr schnellstens ins Wasser fallen. Und die glitschigen nassen Steine laden auch nicht zu akrobatischen Einlagen ein.
Doch wie fast jeden Abend genossen wir auch dieses Mal – bei ca 22°C – den Novemberabend.