Kein hervorstechendes Motiv, flaches Licht, Nebel, Stille.
In unserer Gegend wirkt alles so alltäglich. Der Nebel im Januar, das weiche kontrastarme Licht. Man könnte wegschauen wollen. Gleichzeitig merke ich, dass dieses auf unserer Welt längst nicht „normal“ und schon gar nicht alltäglich ist.
Da gibt es auf der einen Seite die Reiselust. Wir fahren in dieser Zeit gern an Orte, an denen die Sonne scheint, die Luft warm, das Meer rauscht oder alles herum weiss bedeckt ist. Verreist zum Skifahren in der märchenhaften Winterlandschaft oder leichtbekleidet zum Cocktailnippen am Hotelpool – wenn man den Klischees der Werbung glauben möchte.
Zeitgleich hören und sehen wir etwas von extremer Trockenheit und gewaltigen Waldbränden am anderen Ende der Welt.
Ist es nicht ein ganz besonderer Moment, angesichts dieser schlimmen Nachrichten eine Wanderung an einem nebligen Januartag erleben zu dürfen? Es ist mir früher nie so bewusst gewesen. So etwas ist – auch wenn es uns vielleicht etwas langweilig vorkommt – längst keine Selbstverständlichkeit mehr.
Auch keine Lust auf Sonnencreme? Passende Kleidung, gute Wanderschuhe – und schon kann ein solcher nebliger Tag zu einem besonderen Genuss werden. Die Zeiten ändern sich. Und das erschreckend schnell.
Ein Gedanke zu “Nicht zu sehen”
Lieber Jürgen,
auf deiner Seite lese ich schon eine ganze Weile leise, viel Gutes findet sich hier, danke dafür!
„Nicht zu sehen“ spricht mir sehr aus dem Herzen. Ich möchte dir gerne einen Gedanken dazu überlassen, den ich recht passend finde, und mit dem ich schon sehr lange unterwegs bin: „Wenn die Sinne erwachen, wird die Sensation entbehrlich“.
Herzlich grüßend, Dirk