Städtetour: Das Fujinon XF90mm gegen den Rest der Objektive
Auf unserer Hinfahrt an die Atlantikküste Frankreichs machten wir wieder zwei Zwischenstopps – dieses Mal in Orléans und Saintes. Beide Städte stehen stellvertretend für so viele nette Klein- und Mittelzentren im Herzen Frankreichs.
Als Test ließ ich das 56mm zuhause und entschied mich für das 90mm. Diese Brennweite entspricht durch den Crop-Faktor einem 135mm-Tele zu den alten analogen Kleinbild-Zeiten. Hier ein nicht ganz ernst gemeinter kleiner „Schlagabtausch“ zwischen den Brennweiten.
Orléans Stadtansichten
Was lieferte das 90mm ab? Meine persönlichen Favouriten:
Es ist faszinierend, wie der Abstand der seitlichen Häuser zur Cathedrale durch die Brennweite dahinschmilzt. Da kann das 90mm noch ein paar Sonderpunkte holen!!
Jetzt wird es Zeit, die Ergebnisse der anderen Objektive von der Festplatte zu präsentieren. Vorhang auf!
Ich finde, dass das 90mm sich gut geschlagen hat, aber die anderen Bilder mindestens ebenso interessant sind. Witzig war die Erfahrung, dass ich tendenziell das 14mm als Alternative zum 90mm aus der Tasche zog. Anscheinend animiert das Tele zum „Weitwinkel-Extremismus“.
Saintes – zweiter Versuch
Wieder drei Bilder mit dem 90mm. Wie sieht es hier aus?
Schon deutlich besser! Der Volksmund sagt ja, wer ein Tele nimmt ist nur zu faul zum laufen. In diesem Fall hätte man aber nasse Füße bekommen.
Mein Lieblingsbild entstand aber schon wieder mit einem anderen Objektiv. Es erinnert mich durch seinen dominant monumentalen pagodenhaften Baustil und Lichtsituation an Filme wie „Jäger des verlorenen Schatzes“ mit Harrison Ford. Wirkt so gar nicht französisch.
Kleiner Exkurs: Erinnert man sich in Städten wie Saintes ihrer berühmten Bürger? Habe jedenfalls von Joseph-Ignace Guillotin, dem Erfinder gleichnamigen Gerätes weder sein Geburtshaus noch ein Denkmal gefunden.
Ein Amphitheater
O.K. . Das ist nicht fair! So große Bauwerke, von denen nur noch Reste stehen, leben doch eher vom kollosalem Gesamteindruck. Da muss sich das 90mm geschlagen geben. Ich bin mit dem 90mm einige Zeit herum gelaufen und hab doch nichts wirklich bedeutendes (zumindest aus meiner Sicht ) geschafft.
Da lieb ich mir doch das Weitwinkel. Konnte in diesem Teil des Städtewettbewerbs als klarer Sieger hervorgehen.
Mein Fazit
Das Fujinon XF90mm ist ein tolles Objektiv, aber auch ein gigantischer Brocken. Für reine Städtetouren würde ich es im Normalfall nicht mit herumtragen. Der Zuwachs an möglicher Bildgestaltung ist zu gering. Da reicht das 56mm völlig aus. Zumindest für mich.
Im späteren Urlaubsverlauf an der Küste mit den Themen Wassersport, Sonnenuntergänge etc. wurde die Brennweite wesentlich interressanter. Muss Euch da auf den nächsten Blog-Beitrag vertrösten.
Zu Situationen mit Personen in urbaner Umgebung („Street“) habe ich bewusst auf Bilder verzichtet. Personen von weitem mit einer Tele-Brennweite abzulichten hat so einen kleinen „Stalking“-Beigeschmack. Perspektivisch ansonsten möglicherweise sehr reizvoll.
War der Wettbewerb der Brennweiten eine ziemlich harte Nuss? Dazu zum Abschluss noch ein Foto vom Campingplatz in Saintes. Das Tele ist knackig scharf!
Beide Städte kann ich für einen Besuch bzw. Zwischenstopp empfehlen. Hier noch mal eine Fotoübersicht – mit ein paar zusätzlichen.
Ein Gedanke zu “Orléans und Saintes – 90mm dabei”
Nach meiner Ansicht, unter Berücksichtigung der hier gezeigten Fotos, gehen die Kurzbrennweiten als deutlicher Sieger hervor. Ein 90mm (respektive 135mm) hat an anderer Stelle seine Stärken.