Es sind schon besondere Zeiten. Nicht unbedingt gut und hoffentlich ist das Virus bald schon vergessen. Trotzdem sollten wir die Erinnerung festhalten und bewahren, denn dieses oder ähnliches kann sich immer mal wieder ereignen. Abstand, Maske, Registrierung – dass sind alles Instrumente, die wir nun gelernt haben.
Zwei exemplarische Modelle im Umgang mit der Krise
Zum Glück lässt die Länge der Küste und die Tiefe des Strandes genügend Raum, um sich meist mit gebührendem Abstand voneinander zu bewegen. Ganz im Gegensatz zur Ostsee oder manch anderer Region. Trotzdem erstaunt es, dass man selbst hier mitten in den Sommerferien angefangen hat, mit Frequenzmessungen und Zugangsregeln das „Zusammenrotten“ zu vieler Menschen zu vermeiden.
Doch was mir besonders auffiel, war der sehr differenzierte Umgang der Gastronomie und des Angebotes am Strand mit dieser Herausforderung. Zwei Herangehensweisen aus S.P.O möchte ich einfach mal herausgreifen.
Dynamisch und flexibel
Da gibt es das Wassersportcenter X-H2O. Im letzten Jahr noch mit festem Gebäude und dieses Jahr mit kurzfristig organisierten alternativen, offenen Strukturen auf dem vorhandenem Podest. Alles neu, neues Konzept – ein engagiertes Paar, dass sich unendlich viel Gedanken gemacht hat und eine tolle Location passend zum verspätetem Start gebracht hat. Herzlichen Glückwunsch!
Grosse Namen
Und dann gibt es die großen Filialistennamen auf der anderen Seite. Feste bauliche Strukturen, klar definierte Erwartungshaltung der etablierten Kundschaft. Hier scheint die einzige Devise zu sein, dass vorhandene Angebot corona-konform herunter zu fahren. Keine neuen Akzente, keine neuen Entwürfe auf die dynamische Herausforderung angepasst.
Ich verrate wahrscheinlich kein Geheimnis, wenn ich euch erzähle, dass das Sylt-Logo für mich nichts in Sankt Peter-Ording zu suchen hat. Das gehört zu S.P.O. genauso wie Port-au-Prince zu Alaska. Und dann noch direkt an der Promenade und beim Betreten der Seebrücke. Es wirkt so, als würde S.P.O. als billige Kopie des Originals dargestellt. Und eine Kopie ist immer nur eine Kopie.
Gleichzeitig symbolisiert dieses „Statement“ eine Entwicklungsrichtung vom Familienbad zum Thalasso-Wellness-Gutverdiener-Gönnmirwas hin. Eine klare Ansage.
Wie wird es weitergehen?
Man kann nur uns allen wünschen, dass wir möglichst gesund und unbeschadet diese Krise überstehen. Die Mischung von Unvorhersehbarem und dem Unwahrscheinlichen, aber denkbarem macht die Zukunft sehr kompliziert. Wir werden da noch mit so mancher überraschenden Entwicklung und Wendung leben.
Ich denke, die Zukunft steht noch in den Sternen. Vielleicht hilft da einfach ein beruhigender Blick an die Decke des Kirchenschiffs von St. Nikolai im Norden S.P.Os.
Ein Gedanke zu “S.P.O und das grosse „C“”
Ich glaube, neben den Anbietern von Beatmungsgeräten hatten auch die Hersteller von rotweißem Flatterband maximal das Problem, genug Rohstoffe zur massenhaften Weiterverarbeitung zu haben.
Und genau das zeigt auch ein Stück des Umgangs mit Verantwortung gegenüber dem Meer. Denn wir dürfen sicher sein, rotweißes Flatterband wandert absehbar über den Fisch auf den Teller. Jetzt will ich aber nicht wieder vulgär werden 🙂