Alles begann mit einer Idee
Eine Pfingstrose sieht ja hochkomplex aus. Wenn sie sich langsam öffnet, quillt einem eine fast unendlich wirkende Zahl von Blättern entgegen. Sieht wie ein völliges Durcheinander aus. Kann man da nicht einfach mal mit zwei soliden Blitzen von hinten „durchleuchten“ und die Konturen der Blütenblätter abbilden? So eine Art Röntgenbild auf Lichtwellenbasis. Geht das?
Aber zunächst mal der gesamte Blumenstrauß vom Wochenmarkt – ganz einfach und solide mit weichem Licht fotografiert. Ein schwarzer Hintergrund wirkt langweilig, aber die Plastizität kommt natürlich klasse heraus.
Und da sind da noch die Löwenmäulchen, wenn ich den Namen richtig verstanden habe. Schön transparent, und mit einem harten Blitz von hinten und einer Softbox von vorn schön anzusehen.
Nun zur Pfingstrose…
Schnell stellt sich heraus, dass der feste innere Kern kaum lichtdurchlässig ist. Oder besser gesagt: aus fotografischer Sicht überhaupt nicht. Nur die Randbereiche mit der eher chaotischen Anordung von Blütenblättern ist durchschaubar. Nicht so einfach, einen Zielpunkt für den Betrachter zu finden.
Vielleicht doch etwas einfacher, wenn man nur noch einen Blitz die hintere Arbeit überlässt und mit dem anderen etwas mehr Licht auf die Oberfläche bringt. Man sieht die Wucht, die Kraft dieser vielen kleinen Bestandteile.
Als weitere Variante habe ich einfach mal versucht, einen einzelnen Punkt zu isolieren, etwas minimalistischer zu denken – und das bei einer Pfingstrose. Schwierig.
Die „Lichtundurchlässigen“
An ein paar Stellen habe ich es auch nicht mehr mit dem „durchleuten“ probiert. Zwei Fotos möchte ich euch abweichend vom eigentlichen Gedanken trotzdem zeigen:
Letztendlich bleibe ich doch bei den halb-Licht-durchlässigen Vertretern der Blumenfraktion hängen. Die machen blitztechnisch am meisten Spaß.
Mein Fazit: wenn Ihr das nächste Mal wieder an einem Blumenstand vorbei geht, dann schaut mal genau hin. Ganz genau – es lohnt sich!
2 Gedanken zu “Wochenmarktblumen – genau hingeschaut”
Das erste Bild der Pfingstrose ist traumhaft. Es ist, als fliegt man in sie hinein. Das Bild muss sich für eine Frau doch anfühlen, als wird sie von einem riesigen weichen Ballkleid umhüllt.
Ich finde, diese Nahaufnahmen wirken deutlich schöner als die mit dem Weitwinkel.
Bilder wie mein Favorit stelle ich mir gerade als Langbahnen in Deinem Geschäft vor zu romantisierenden Jeans in hellblau oder maritimfarbener Landhausmode….
Bei den anderen Bildern stelle ich mir anstatt schwarz eine verwitterte Bretterwand vor oder auf einer alten Eichenplatte liegend.
Ich hoffe, Euer Geschäft ist wieder gut angelaufen und Ihr könnt ein wenig aufholen.
Lieber Gruß von Kai
..es gibt Zeiten, in denen große Geschäfte an sehr zentralen Stellen in Vorteil sind. Und manchmal ist es besser, klein, schnell und lokal zu sein. Corona gibt uns zurzeit das Gefühl, nicht die schlechteste Marktposition zu haben. Ich möchte mit Großflächen in den umliegenden Kreisstädten nicht tauschen. Eine verlässliche Prognose für die nächsten Monate oder Jahre lässt sich aber leider noch nicht machen. Wir sind aber insgesamt recht zuversichtlich.
Jürgen