Portraits halten die Erinnerung an Menschen wach,
die etwas in ihrem Leben bewegen konnten.
Ein Treffen mit Fotos an einem sonnigen Juli-Tag 2015

Irdisches Leben ist endlich. Das war uns beiden schon bewusst, als ich den damals fast 90jährigen traf. Ich wollte ein paar Fotos von ihm in seinem Haus machen – in der von ihm geschaffenen Sammlung aus einer längst vergangenen Zeit.
Im März diesen Jahres starb Dr. Ulrich Malz. Ein Anlass, sich die Fotos noch einmal näher zu betrachten.
Ein Gang durch sein Museum

Dr. Malz war ein Sammler. Und konnte in den einzelnen Räumen viel erzählen. Beim Rundgang – der ihm gesundheitlich schon recht schwer fiel – spürte man sein Interesse an diesen vielen Dingen.

In akribischer Kleinarbeit fügte er Alltagsgegenstände und ärztliche Werkzeuge aus dem letzten Jahrhundert seiner Ausstellung hinzu. So schaffte er es, das Interieur wieder auf einen viel älteren Ausgangspunkt zurück zu setzen. Ein Gang durch das Haus wurde so zu einer Zeitreise.



Die Hausarztpraxis hatte er schon vor langer Zeit an seinen Sohn weiter gegeben. So konnte er sich voll auf seine Heimatforschung und den Erhalt historische Bausubstanz konzentrieren. 2003 gründete er für sein Elternhaus eine eigene Rechtsnachfolge im Rahmen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Das Rosarium

Das letzte große Bauvorhaben, das er iniziierte, war die Wiederherstellung des alten Gartens hinter dem Haus. Zentrales Element darin ein „Rosarium“. Ein bruchsteingemauerter Kreis, in dem verschiedene Rosen- und weitere Blühpflanzen wachsen. Der im Vergleich zum restlichen Garten abgesenkte Bodenverlauf sollte ein besonderes Klima begünstigen.

Habt Ihr gerade überlegt, von welchen Personen Ihr gern mal eine Strecke Portraits machen wollt? Ladet sie (oder Euch bei ihnen) doch mal auf ein paar Fotos ein und lernt sie dabei näher kennen. Ihr müsst auch nicht erst warten, bis sie 90 sind…
2 Gedanken zu “Portrait einer Vergangenheit – Dr. Ulrich Malz”
Jeder Mensch hat eine ganz eigene und spannende Geschichte zu erzählen. Und viel zu viele Geschichten lassen wir links liegen, weil wir uns nicht vorstellen können, dass sie uns berühren.
Und dann kommt auch immer der träumerische Wunsch mit dem Satzbeginn „Irgendwann will ich mal….“
Aber irgendwann ist irgendwann zu spät.
Dein Artikel zeigt, wie kostbar es ist, einem Menschen zu begegnen. Und wie schön es ist, eine Perspektive zu haben, die über den eigenen Tod hinaus geht.
Vielen Dank dafür.
Lieber Gruß
Kai
Vielen Dank für den Beitrag und die Bilder. Bilder von Verstorbenen helfen einem, die Erinnerungen lebendiger zu halten und so eine komplette Serie ist etwas besonderes.
Ich für meinen Teil sehe das mit einem lachenden und weinenden Auge. In den letzten fünf Jahren haben ich drei liebe Menschen aus meinem Leben verloren, um so stolzer bin ich, dass ich meine Fuji schon zu deren Lebzeiten auf sie gerichtet habe.