Rucksack gepackt und los: drei Tage Porto
Eine bunte Fotomischung in schwarz und weiss.
An dem Wahrzeichen Portos, Gustave Eiffels Brücke über den Duro, geht kein Weg und kein Blick vorbei. Der Pariser Eiffelturm ist zwar drei mal so schwer. Ästhetisch kann die Brücke in Konstruktion und Spannweite aber locker mithalten. Halt auch so ein Stück für die Ewigkeit.
Heinrich der Seefahrer (1394 – 1460) konnte nicht ahnen, wie viele Menschen jetzt in seine Heimatstadt Porto kommen. Ausserdem heissen die heute nicht mehr Seefahrer, sondern Kreuzfahrer. Ist ein Unterschied. Dazu kommen noch die Anhänger von Ryan dem Luftigen (1984 – ?), die in die Stadt einfallen.
Die Strassenbahnen sind faszinierend. Dieses Mal habe ich kaum Aufnahmen von Ihnen gemacht. Die Seitenfenster waren meistens zu und spiegelten zu stark. Die Fotos von einer Reise nach Lissabon vor zwei Jahren waren da einfach unter besseren Bedingungen zu machen.
Die Sonnenbrillen- und Tücherverkäufer können auch mit Regenschirmen handeln – auch wenn sie sich sicher besseres Wetter wünschen.
Und als es Abend wurde…
Man kann von langen Sommernächten träumen – auch Anfang April. Es blieb zwar deutlich frostfrei in der Nacht, aber das Wetter lud eher zum bewegen als zum verweilen ein.
…und immer wieder die Brücke. Sie dominiert einfach das städtische Gesamtbild.
Buchhandlung mit Eintrittskarte – Livraria Lello
Wieviele Verrückte braucht man für eine solche Buchhandlung? Zunächst mal – vor über 110 Jahren – nur wenige, um diesen Bau zu planen. Und heutzutage – zu denen wir uns auch zählten – hunderte, die täglich in einem Extraladen Eintrittskarten erwerben, um sich das Gebäude von innen anschauen zu dürfen.
Joanne K. Rowling (Harry Potter) hat in den 1990ern in Porto gelebt. Obwohl es historisch nicht belegt ist, wirkt der Buchladen ein wenig so, als hätte sie sich hier ein paar Ideen geholt. Komisch, nach einem Besuch in Edinburgh schon wieder mit der Geschichte konfrontiert zu werden. Ist halt Weltliteratur.
Eine Bloggerin beschrieb das so: wer sich etwas länger in dieser Buchhandlung aufhält, wird sich auf unzähligen Fotos auf der ganzen Welt wiederfinden. Stimmt!
Und wer eine Eintrittskarte erworben hat, kann diese beim Kauf eines Buches mit verrechnen lassen. Als wir mit Schreibwaren an der Kasse standen, wurden wir belehrt, dass das wirklich ausschliesslich für Bücher gilt. Verrückt!
Mercado do Bolhao
Für den „Street“-Modus hatte ich mein bewährtes XF18mm/F2 zuhause gelassen. Statt dessen testete ich mein neues gebrauchtes XF16mm/F1.4 (nochmals vielen Dank an Alexander!).
16 statt 18mm Brennweite (auf FF sind das 24 zu 28mm) – hmm. Zusammen mit der X-T2 ergibt das dann ein ganzes Kilo Kamera (X-E2+XF18mm waren nur 500g!). Das ist für Streetfotografie schon eine schwere Herausforderung! Insgesamt wurde das Reisegepäck aber nicht wesentlich umfangreicher, denn das XF14mm blieb auch im Schrank.
Zwei Dinge waren durch die XF16mmF1.4R WR-Wahl klasse:
- Die Lichtstärke. Gerade bei Nacht oder auch in der Buchhandlung waren die Blende 1.4 zum Beispiel gegenüber der 2.8 des XF14mm kein Vergleich
- Die bessere Vergütung der Linsen im Vergleich zum XF18mm. Das XF18mm gefällt mir von der Aussage der Bilder insgesamt sogar etwas besser, aber sobald etwas zu viel Streulicht in die Linse gelangt, werden die Ergebnisse deutlich blasser als mit dem XF16.
Wäre es nicht „zu viel Kram“ dabei, dann wäre eine Zweitkamera wie die X-E3 plus XF18mm für reine Streetfotografie meine Zusatzausrüstung. Leicht, schnell und unauffälliger. Aber was zu viel ist, ist zu viel! Basta!
Zur Entwicklung und Export der Fotos dieser Seite
Alle Fotos wurde in einer Lightroom/Silverefex-Kombination entwickelt. Normalerweise bin ich ja schon fast ein Fan des Fuji-Acros-Exportes. Mir fehlte aber etwas diese „Feinstruktur“, die mir für diese Motive wichtig erschien. Die kommt bei Acros nicht so schön raus.
Allerdings… um ehrlich zu sein. Nach der Silverefex-Bearbeitung habe ich dann in Lightroom anschliessend den „Klarheits-„Regler noch um ein paar Punkte ins Minus gestellt. So gefiel mir dann die Kombi. Also mit Silverefex erst ein wenig zu viel „harte“ Struktur rein und dann in Lightroom wieder raus? Gibt das Sinn? Egal.
Und nurxso zum nachdenken:
Woher kommt unsere Sehnsucht nach großen Altstädten des europäischen Auslands? Vielleicht sind das noch Weltkriegsnachwirkungen. Weil Idioten eines 1000jährigen Wunschreiches die Ausradierung aller historischen deutschen Großstadtviertel auslösten. Es gibt nach 1945 hier doch keine historisch gewachsene Altstadt in Städten über 500 000 Einwohnern mehr.
Das ein oder andere Bild lohnt sich auch mal in groß anzusehen (anklicken):
4 Gedanken zu “Drei Tage Porto”
Sehr stimmige Fotos; sw eine sehr gute Wahl! Auch die Bearbeitung finde ich sehr passend. Gelungene Serie!!
Danke! Nach nun 4 Monaten mit „meiner“ neuen X-T2 und zahlreichen (lieber keine genaue Angabe) Bildern fängt es endlich wieder an, dass die Technik in den Hintergrund geht und die Motive in den Vordergrund springen. Wurde auch Zeit! Aber in Porto gibt es so unendlich viel zu sehen… Machte Spaß!