Elfi-LEAKS – die ersten Bilder vom 800-Mio-Bau im Netz aufgetaucht!
So eine Überschrift hätte wohl jeder gern für seinen Blog. Spoileralarm! Es gibt weltweit wohl kaum ein anderes Bauwerk, dass im Jahr nach der Einweihung öfter fotografiert wurde als die Elbphilharmonie in Hamburg.
Das Ding ist aber auch ein richtiger „Hingucker“! Position, Größe, Farbe, Oberflächenbeschaffenheit und Einzigartigkeit des Bauwerks haben ein großes Suchtpotential! Und G.A.S.-Süchtige (Leidtragende des Gear Aquisition Syndrom) können sich mit ihrer Kamera so richtig austoben.
Die Mischung aus imposanter Größe und kleinem detailreichen Menschenband auf der Besucherplattform lässt das Herz aller Megapixel-Junkies höher schlagen. Aus purem Statistikinteresse in ein Foto des Gesamtgebäudes reinzoomen und die Anzahl der Brillenträger zählen. Was für ein Spaß! Dafür werden die 100-Megapixel-Kameras doch verkauft!
Fünf Stunden Hamburg – lohnt sich das?
Nach diesem Gedankenexkurs zurück zum eigentlichen Thema. Erlebt Ihr das auch öfter? Man kommt mit der Bahn durch große Städte, steigt dort um oder haltet mit dem Zug nur für wenige Minuten an. Warum nicht einfach mal aussteigen und ein paar Stunden dort verbringen?
Mit dieser Idee teilte ich mir die Bahnfahrt von St. Peter-Ording nach Hause in zwei Abschnitte mit Zwischenstopp am Hamburger Hauptbahnhof auf. Dort schob ich den Reiserucksack in ein Schließfach und lief Richtung Elbe los. Speicherstadt, Hafencity, Elfi… Hamburg hat zwar viel mehr zu bieten als nur diese Touristenmagneten. Ich war da aber lange schon so lange nicht mehr – Zeit für ein Update.
Hafenfähre auf der Elbe
Los ging es mit den HVV-Hafenfähren. Eine Fahrt von der Elbphilharmonie über die Landungsbrücken nach Oevelgönne und zurück – mal ein bisschen auf der Elbe schippern. Die Tickets des Hamburger Verkehrsverbundes gelten ja nicht nur in U- und S-Bahnen, sondern auch auf diesen Schiffen. So kann man sich auf einfachstem Weg die Elfi vom Wasser aus ansehen. Und mit einem Tagesticket sogar so oft wie man will.
Besuch der „Elfi“
Wie bereits erwähnt, gibt es von der 2017 eingeweihten Elbphilharmonie (hier Link zu einer Schnittzeichnung/Gebäudeaufteilung) schon genug Fotos. Das sollte aber niemanden davon abhalten, hoch zur Besucherplattform zu laufen und die Aussicht zu geniessen.
Mein Lieblingsort? Hinter inter den in der Abendsonne spiegelnden Scheiben mit Blick Richtung Landungsbrücken. Einen Kaffee trinken und die Aussicht geniessen. Self-Service, Barhocker und Pappbecher – Hamburg.
Stöbern durch die Hafencity
Zunächst ein Weg in die Vergangenheit. Es muss wohl 2002 gewesen sein, als wir das alte Kesselhaus und den darin vorgestellten Plan das erste Mal besuchten. Rundherum riesige Brachflächen. Nur anhand von Plänen und Modellen war die Dimension des neuen Areals einigermaßen nachvollziehbar.
Inzwischen – 15 Jahre später – spürt man, dass alte und neue Bausubstanz miteinander korrespondieren und alltägliches Leben in die Reißbrett-Konstruktion eingekehrt ist.
Fünf Stunden Hamburg – fünf Stunden voller Eindrücke. Ein krasser Unterschied zu dem weitläufigen Strand in St. Peter-Ording!
Noch mal zurück zum Start
Diese Gedanken zur ausuferden Kamerasucht kamen mir, nachdem ich meine Ausrüstungs-Seite aktualisiert habe. Fühle mich betroffen, auch wenn es sich noch nicht ganz so schlimm anfühlt. So nebenbei: gibt es bei uns in der Nähe schon eine Ortsgruppe der „Anonymen Fotografen“, wo man über seine Suchtproblematik sprechen kann? Nur für den Fall der Fälle…
4 Gedanken zu “Ein Nachmittag in Hamburg”
Sehr schön. Ich mag die Elphi (bitte mit ph) auch gerne. Auch wenn es ähnlich desaströs wie der BER war. Aber immerhin sie jetzt fertig. Wie du sagst, wurde sie schon unendlich mal fotografiert. Da wird es schwer, neue Perspektiven zu finden. Wahrscheinlich liegt die Kunst dann im Detail.
Ich habe noch letztes Jahr nachts einmal daran versucht:
http://www.fotopresso.com/fotografien/elbphilharmonie-die-eintausendste/
Wenn man den richtigen Standort zur „Elphi“ und den passenden (kurzen) Moment der „Blauen Stunde“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Blaue_Stunde) nutzt, welches nur wenige Minuten im tief-blauen Kontrast zur gelb-orangen Beleuchtung der Fassade andauert, genügt eine Belichtungreihe der Szene im „Landscape Picture Style“ oder analog mit einem für Landschaftsbilder farblich höher gesättigen Film. Die Farbtemperatur stellt man vorher für JPEG’s auf 2.800 Kelvin (entspricht etwa der einer 100 Watt Glühlampe) oder später am RAW Converter nach Augenmass ein – mehr ist für eine stimmige Farbgebung nicht erforderlich, weder mit LR, PS & Co.!
Digital empfiehlt sich die niedrigste ISO Einstellung, wegen der hohen Motivkontraste.
Mein Kompliment Herr Finkhäuser!
Wunderbare Schnellschüsse.
Es grüßt Sie
Karl-Erich Jannausch
Vielen Dank für den Artikel und die wunderschöne Bilder! Ich möchte für mich und meinen Freund ein Wochenende in Hamburg und Umgebung organisieren und werde bald schon das Zimmer buchen. Ich hoffe, dass wir Zeit genug haben werden, um die Elbphilharmonie zu sehen! Ich habe sie noch nie gesehen und sie sieht im Bild toll aus.