Die Challenge
Street-Fotografie mit Acros-Jpgs (aus Kamera) und der Kombi von Fuji X-T2 mit altem Schneider-Kreuznach Retina-Curtagon f:4/28mm
Ein trüber Oktobertag in Düsseldorf
Ein Tag zum Einpacken. Nach mehreren beruflichen Terminen trinke ich oben in der Thalia-Buchhandlung in Düsseldorf einen Kaffee. Ich liebe diesen Ausblick auf die Fußgängerzone. Im Rucksack wie meist eine Kamera – und dieses Mal eine Retro-Kombi.
Zu wenig Lichtkontraste draussen und windig, kalt. Doch dann reisst mich etwas aus diesem Blues heraus – weisse Kitschweihnachtsbäume werden vor den Schadow-Arkaden dekoriert. Aber es ist doch noch OKTOBER!
Auch in den tieferen Etagen stehen die Kunden an den großen Panoramafenstern, schmökern in Büchern und sehen sich dieses Schauspiel an.
Auf zur Königsallee
Endlich wieder wach geht es auf die Edel-Meile Düsseldorfs. Mich fasziniert dieser Mix von elitärer Schlichtheit und prolligem Kitsch. Ist halt genauso wie die Kundschaft…
Philipp Plein hat sich zu dieser Markenwelt in einem Interview im Manager Magazin geäussert:
„Ich weiß, dass die Leute über mich reden. Ich trage meinen Namen auf dem Unterarm, ich brauche ein großes Ego. Wenn du nicht an dich glaubst, tut’s keiner. Meine erste Million habe ich mit 24 als Jurastudent gemacht, mit Hundebetten aus Krokoleder, die ich auf Messen verkauft habe. Die Leute lachten. Um das durchzustehen, brauchst du Eier wie ein Elefant. Ich habe so dicke Eier, die hat noch niemand zerbrochen.“
Quelle: Manager Magazin Ausgabe Juni 2017
Ein wenig Hintergrund zu den Aufnahmen
So sah die Kamera aus: die Fuji X-T2 mit einem altem Schneider-Kreuznach Retina-Curtagon f:4/28mm. Der Adapter ist farblich etwas gruselig gestaltet, funktioniert aber bestens. Hatte ich schon einmal drüber geschrieben.
Die gezeigten Jpgs wurden mit folgenden Einstellungen aufgenommen. Nachträglich wurden sie nur noch beschnitten, ggf. etwas Helligkeit nachjustiert und Datenmenge verkleinert. Mehr nicht.
Tipp: manueller Focus nur in b&w!
Das Scharfstellen ist ja bekanntlich so ein Problem. Stellt mal die Kamera auf Raw+Jpg und nehmt eine schwarz-weiss-Emulation. Zusammen mit dem Focus-Peaking geht es dann ganz einfach. Viel besser als bei farbigen Gesamtbildern.
Zurück zur Strasse – zum „normalen“ Volk
Eine schöne und zusätzliche Challenge sind die Werbedisplays, deren Bild im Takt weniger Sekunden ausgetauscht wird. Da wird es dann knapp, passende Street-Kombinationen zu bekommen.
In manchen Situationen hilft diese Filmart auch, eine gewissen Trostlosigkeit auszudrücken. Hier zwei Beispiele:
Und zu guter Letzt…..
Mein Lieblingsbild vom Markenflüsterer noch einmal als mit Lightroom bearbeitetes RAW – in Farbe. Passt wegen „Farbe“ und nachträglicher Bearbeitung nicht so richtig in die Serie. Aber die FARBEN PASSEN SO GUT!
Ein Gedanke zu “Altglas trifft Sensor reloaded”